Das Prinzip des Fairen Handels

Der Faire Handel hat es sich zum Ziel gesetzt, benachteiligte Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika durch eine gerechte Handelspolitik zu fördern. Zielgruppen sind Kleinproduzenten und Kleinbauern, aber auch Plantagen, die sozialverträgliche Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Mittlerweile profitieren weltweit über 1,6 Millionen Bauern, Plantagenarbeiter und –arbeiterinnen und ihre Familien in mehr als 60 Ländern von den Vorteilen des Fairen Handels.

Vorgehensweise

Der Faire Handel zahlt einen “fairen” Preis und gewährt häufig zusätzliche Leistungen, wie Beratung über Produktentwicklung und Qualitätssicherung.
In der Regel zahlt der Faire Handel einen höheren Preis als der konventionelle Handel. Oft wird die Zahlung eines garantierten Mindestpreises vereinbart. Er enthält nicht nur die eigentlichen Produktionskosten (z.B. Löhne), sondern auch die Kosten einer nachhaltigen Produktion sowie die soziale Absicherung der Produzentinnen und Produzenten.

Zusätzlich wird ein Fair-Trade-Aufschlag gezahlt, der in die wirtschaftliche uns soziale Zukunft der Mitglieder der Produktionsgenossenschaften investiert wird. Wofür dieser Aufschlag verwendet wird, entscheiden die Menschen vor Ort. Oft sind es Schulen, Krankenstationen oder Investitionen in die Produktionsanlagen, wie zum Beispiel eine Kaffeerösterei, um eine höhere Wertschöpfung zu erzielen.

Der Faire Handel ist auch bemüht, einen unfairen Zwischenhandel auszuschalten. Die Produkte werden von Organisationen des Fairen Handels (wie z.B. Oxfam) direkt bei Zusammenschlüssen von Kleinbauern oder Unternehmen mit sozialer und ökologischer Verantwortung eingekauft und dann an die Weltläden geliefert. Dies geschieht nach partnerschaftlichen Prinzipien und mit möglichst langfristigen Handelsbeziehungen.

Auf Wunsch der Produzenten können Rohstoffe vorfinanziert werden.
Der Faire Handel schließt ausbeuterische Kinderarbeit grundsätzlich aus.
Wenn Eltern für ihre Arbeit einen gerechten Lohn bekommen, sind die Kinder nicht mehr gezwungen, zum Lebensunterhalt beizutragen. Statt dessen können sie die Schule besuchen, und so erhalten sie die Möglichkeit, mehr aus ihrem Leben zu machen. Bildung ist der beste Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung, wie zahlreiche Studien ergeben haben. Das gilt besonders für Mädchen, denen in vielen Ländern der Zugang zur Bildung verwehrt wird.

Links: Kaffee am Strauch - Tanzania, Rechts: Kakau - Costa Rica
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